Vermisste Personen

Fallbeispiel 1 – anonymisiert

Herr und Frau K wohnen in Wien. Ihre 35-jährige Tochter T ist nach Studienabschluss in die Schweiz ausgewandert, und hat plötzlich und ohne Grund jeglichen Kontakt zu ihren Eltern abgebrochen hat. Die verzweifelten Eltern wenden sich an das Schweizer Privatdetektivbüro D in Zürich, das sich mit der Suche nach vermissten Personen auskennt.

Diese soll private Ermittlungen anstellen und herausfinden, was die Tochter den ganzen Tag macht, ob und wo sie arbeitet, welchen Umgang sie pflegt, ob sie verheiratet ist und Kinder hat etc. Die Umfeldabklärungen ergeben, dass sie ledig ist, allein lebt, keine Kinder hat und bei einer grossen Versicherung als Statistikerin arbeitet.

Im Verlauf der anschliessend durchgeführten Observation stellt sich schliesslich heraus, dass T jeweils am frühen Morgen zur Arbeit geht, über die Mittagszeit die Firma nicht verlässt und nach Arbeitsende entweder direkt nach Hause geht oder den ungefähr 40-jährigen Mann U trifft, mit welchem stets lange Diskussionen geführt werden. Die Observation von U ergibt, dass er in einem etwas ausserhalb gelegenen Sektenzentrum wohnt und arbeitet.

Fallbeispiel 2 – anonymisiert

S hält sich seit vielen Jahren während der hiesigen kalten Jahreszeit im warmen Thailand auf. In all den Jahren hatte er in dieser Zeit immer wieder telefonischen Kontakt zu seiner Familie in der Schweiz. Dieses Jahr ist alles völlig anders. Er meldet sich nicht mehr von sich aus, nimmt das Telefon zwar entgegen, redet aber meist wirr, unverständlich und spricht immer wieder von Ängsten, die er aber nur diffus umschreibt.

Alle Bemühungen seiner Familie, S zur Heimkehr zu bewegen, sind bisher gescheitert. Aus diesem Grund wird das Privatdetektivbüro D, das sich mit der Suche nach vermissten Personen auskennt, mit der Klärung der Sachlage vor Ort und mit der Rückführung von S in die Schweiz beauftragt. In der Folge fliegt ein Detektiv nach Bangkok und fährt von dort aus in Begleitung eines lokalen Berufskollegen mit dem Auto 8 Stunden lang in ein völlig verlassenes Nest.

S wird in einer stinkenden Hütte ohne Fenster und ohne Wasser aufgespürt. Er lebt dort zusammen mit einer Thailänderin. Schliesslich gelingt es, mit S ins Gespräch zu kommen. Er wirkt paranoid und ist überzeugt, dass er von den Behörden wegen eines unehelichen Kindes gesucht wird und entweder zum Tod verurteilt oder lebenslänglich eingesperrt werden soll. Die Abklärungen ergeben, dass nichts gegen S vorliegt und es gelingt, mit ihm am folgenden Tag nach Bangkok zu fahren, von wo aus der gemeinsame Rückflug in die Schweiz erfolgt.